Aktuelles
Kündigungsschutz bei Eigenkündigung?
/in Alle, Arbeitsrecht/von RA Dirk ThollDem Arbeitnehmer ist es wegen § 242 BGB in der Regel verwehrt, sich für die Unwirksamkeit einer schriftlichen fristlosen Eigenkündigung auf das Fehlen eines wichtigen Grundes i.S.v. § 626 Abs. 1 BGB zu berufen. BAG v. 09.06.2011 – 2 AZR 418/10
Wer zu spät kommt…!
/in Alle, Arbeitsrecht/von RA Dirk ThollDas BAG hat die Regelung des § 6 S. 2 KschG bestätigt, wonach eine Belehrung des Arbeitsgerichts im Gesetzeswortlaut ausreicht. Risiko für den Kläger! Man muss alle Kündigungsgründe in der ersten Instanz vortragen. Wenn das Arbeitsgericht hierüber allein mit dem Gesetzeswortlaut belehrt hat, kann man in der Berufung keine neuen Kündigungsgründe mehr geltend machen. Im Fall hatte […]
BAG: Rechtsmissbrauch bei Kettenbefristungen
/in Alle, Arbeitsrecht/von RA Dirk ThollDas Bundesarbeitsgericht hat eine maßgebliche und für tausende von Arbeitnehmern bedeutende Entscheidung zur “Kettenbefristung” getroffen. Danach können Befristungen auf Grund eines Sachgrundes rechtsmißbräuchlich und unwirksam sein: “Die Befristung eines Arbeitsvertrags kann trotz Vorliegens eines Sachgrunds aufgrund der besonderen Umstände des Einzelfalls ausnahmsweise rechtsmissbräuchlich und daher unwirksam sein. Für das Vorliegen eines Rechtsmissbrauchs können insbesondere eine […]
Schuldner zahlt vor Insolvenzantrag – Gläubiger zu früh gefreut!
/in Alle, Insolvenzrecht/von RA Dirk ThollDer Gläubiger hatte eine Forderung von ca. 10.000 €. Durch seinen Rechtsanwalt oder der Schuldner aufgefordert, die Forderung unter Fristsetzung zu begleichen. Bei Nichtzahlung wurde mit Klage und sogar Insolvenzantrag gedroht. Die Schuldnerin zahlte und nach ca. sechs Wochen wurde durch eine andere Gläubiger der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. das Oberlandesgericht Köln wurde der […]
Versagung der Restschuldbefreiung
/in Alle, Insolvenzrecht, Verbraucherinsolvenz/von RA Dirk ThollDer Schuldner hatte nach Aufforderung des Treuhänders keine Auskunft über sein Einkommen erteilt. Auf die erneute Aufforderung des Amtsgerichtes hin, hatte dieser erneut die Auskunft nicht abgegeben. Das Amtsgericht versagte daraufhin die Restschuldbefreiung und hob die Verfahrenskostenstundung auf. Der Bundesgerichtshof hat nun entschieden, dass die Versagung der Restschuldbefreiung rechtswidrig war. Nach dem eindeutigen Gesetzeswortlaut des […]
BAG vom 16.12.2010 – 2 AZR 770/09
/in Alle, Arbeitsrecht/von RA Dirk ThollEntscheidung des BAG zum Abbau einer Hierarchieebene
Sperrfrist für Antrag auf Restschuldbefreiung
/in Alle, Insolvenzrecht, Verbraucherinsolvenz/von RA Dirk ThollIm November 2003 beantragte der Schuldner die Eröffnung seines Verbraucherinsolvenzverfahrens. Im Schlusstermin am 16.8.2004 beantragte eine Gläubigerin, die Restschuldbefreiung zu versagen. Am 15.4.2005 nahm der Schuldner seinen Antrag auf Restschuldbefreiung zurück. Das Insolvenzverfahren wurde am 12.1.2006 aufgehoben. Am 10.4.2007 beantragte der Schuldner erneut die Eröffnung des Verbraucherinsolvenzverfahrens über sein Vermögen, die Restschuldbefreiung sowie die Stundung […]
Beschäftigungszeiten vor dem 25. Lebensjahr
/in Alle, Arbeitsrecht/von RA Dirk ThollIn die Berechnung der Beschäftigungsdauer im Sinne von § 622 Abs. 2 S. 1 BGB sind auch Zeiten einzubeziehen, die vor Vollendung des 25. Lebensjahres des Arbeitnehmers liegen. § 622 Abs. 2 S. 2 BGB ist mit Unionsrecht unvereinbar. Wegen des Anwendungsvorrangs des Unionsrechts ist die Vorschrift für nach dem 2.12.2006 erklärte Kündigung nicht anzuwenden. BAG 09.09.2010 – 2 AZR […]
Insolvenzantrag bei dinglicher Sicherung
/in Alle, Insolvenzrecht/von RA Dirk ThollDer Bundesgerichtshof hat sich erneut mit der Frage auseinandergesetzt, ob ein Insolvenzantrag eines dinglich gesicherten Gläubigers zulässig ist. Die Gläubigerin hat eine Forderung über 200.000 €, die durch eine Sicherungsgrundschuld gesichert sind. Der Schuldner war der Auffassung, eine dass die Gläubigerin nicht zur Insolvenzantragstellung berechtigt war. Der Bundesgerichtshof hat festgestellt, dass nach § 14 Abs. 1 Insolvenzordnung […]
Geltendmachung der Unkündbarkeit
/in Alle, Arbeitsrecht/von RA Dirk ThollDer Kläger hat eine Kündigung erhalten. Nach dem Arbeitsvertrag, unter Bezugnahme auf Arbeitsbedingungen der katholischen Kirche, war er unkündbar. Er machte dies jedoch nicht in erster Instanz bis zum Schluss der mündlichen Verhandlung geltend. Erst in der Berufung vor dem Landesarbeitsgericht kam er auf die Idee, diesen Unwirksamkeitsgrund der Kündigung vorzutragen. Grundsätzlich war dieser Vortrag […]
Kündigung gegenüber Geschäftsunfähigem
/in Alle, Arbeitsrecht/von RA Dirk ThollNach dem Bundesarbeitsgericht geht eine gegenüber einem Geschäftsunfähigen abzugebende Willenserklärung (hier Kündigung) nur dann wirksam zu, wenn sie dem gesetzlichen Vertreter zugeht. Ein Zugang beim gesetzlichen Vertreter i.S.v. § 131 Abs. 1 BGB setzt voraus, dass die Willenserklärung nicht nur zufällig in dessen Herrschaftsbereich gelangt ist, sondern auch an ihn gerichtet oder zumindest für ihn bestimmt […]
Verschweigen eines Bankkontos
/in Alle, Insolvenzrecht, Verbraucherinsolvenz/von RA Dirk ThollDer Schuldner eröffnete einen Tag vor Insolvenzantragstellung ein Bankkonto, gab dieses aber auch bei einer späteren Nachfrage des Insolvenzgerichtes nicht an. Nach dem BGH ist das Verschweigen eines Bankguthabens geeignet, die Befriedigung der Gläubiger zu beeinträchtigen und sah durch die Nichtangabe des Bankkontos die Vorschrift des § 290 Abs. 1 Nr. 5 InsO (Auskunft- oder Mitwirkungspflichten) als […]
Dienstwagennutzung und Arbeitsunfähigkeit
/in Alle, Arbeitsrecht/von RA Dirk ThollHat der Arbeitgeber das Recht, vom Arbeitnehmer nach Ablauf der gesetzlichen Entgeltfortzahlungszeit den auch zur privaten Nutzung überlassenen Dienstwagen herauszuverlangen? Das Bundesarbeitsgericht bejaht dies. Der Arbeitnehmer hat kein vertragliches Recht, den Dienstwagen auch nach Ablauf der Entgeltfortzahlungzeit zu nutzen. Die Gebrauchsüberlassung ist regelmäßig im Arbeitsvertrag als zusätzliche Gegenleistung für die geschuldete Arbeitsleistung vereinbart. Im Fall […]
Insolvenzantragsrecht einzelner Vorstandsmitglieder
/in Alle, Insolvenzrecht/von RA Dirk ThollSieht eine Satzung vor, dass zwei Vorstandsmitglieder nur gemeinsam Vertretungsberechtigt sind, ist trotzdem jedes Vorstandsmitglied auch allein zur Insolvenzantragstellung gemäß § 42 Abs. 2 BGB berechtigt und verpflichtet. “Der Zweck der Antragspflicht – Schutz des Geschäftsverkehrs – würde leerlaufen, wenn im Fall der Gesamtvertretung ein Antrag als unzulässig angesehen würde. ” Geschützt ist die Gesellschaft dadurch, […]
Insolvenzantrag durch Konkurrenten
/in Alle, Insolvenzrecht/von RA Dirk ThollDer BGH hat seine Rechstsprechung bestätigt, dass das Rechtsschutzinteresse für einen Insolvenzantrag zwar fehlt, wenn der Antrag allein zu dem Zweck gestellt wird, einen Konkurrenten aus dem Wettbewerb zu entfernen. Erstrebt der Gläubiger aber auch zugleich eine quotale Befriedigung einer Forderung, “kann ihm das Rechtsschutzinteresse nicht versagt werden”. Will der Schuldner einen Insolvenzantrag eines Konkurrenten […]
Unterlassene Offenlegung der Abtretungserklärung
/in Alle, Insolvenzrecht, Verbraucherinsolvenz/von RA Dirk ThollDer BGH hatte einen in der Praxis häufig anzutreffenden Fall zu entscheiden: Der Schulder bittet im Insolvenzverfahren den Treuhänder die Abtretung der pfändbaren Beiträge am Gehalt gegenüber dem Arbeitgeber nicht offenzulegen, weil eine Kündigung des Arbeitsverhältnisses befürchtet wird. Der Treuhänder kommt dieser Bitte nach. Der Schuldner erhält dann sein volles Nettoeinkommen vom Arbeitgeber und führt […]
BFH v. 28.02.2011 – VII B 224/10
/in Alle, Insolvenzrecht, Verbraucherinsolvenz/von RA Dirk ThollÜberprüfung eines Insolvenzantrages durch das Finanzgericht Sachverhalt Ein Antrag des Finanzamts auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens kann beim Finanzgericht im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes (einstweilige Anordnung nach § 114 FGO) überprüft werden. Im vorliegenden Fall hatte der Schuldner eine Ratenzahlungsvereinbarung nicht eingehalten. (vgl BFH v. 28.02.2011 – VII B 224/10) Die Entscheidung I. Der Antragsteller und Beschwerdegegner […]
Nichtbedienen des Zeiterfassungsgerätes
/in Alle, Arbeitsrecht/von RA Dirk ThollNach dem LAG Hamm ist der Missbrauch von Zeiterfassungsgeräten geeignet, den Ausspruch einer fristlosen Kündigung zu rechtfertigen, ohne dass es darauf ankommt, ob hierin zugleich ein strafrechtlich relevanter Betrug zu sehen ist. LAG Hamm 22.07.2010 – 8 Sa 319/10
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